Leuchtpol
- Termine - ein kleiner Auszug
- 30.11.2011
- Vernetzungstreffen der Ko-Kitas in Würzburg
- 01.12.2011
- Fachtagung in Würzburg
- 02.12.2011
- Fachtagung in Würzburg
- wahrgenommen
- 12.02.2011
- 2. Fortbildung der Mitarbeiter
- 11.02.2011
- Experten-Workshop in Hannover
Aufbau von Leuchtpol
Fortbildung Erzieher:innen
Finanzierung Inhalte
S.O.F. Save Our Future - Umweltstiftung
Leuphana-Universität Lüneburg
Leuchtpol gGmbH
Die Leuchtpol gemeinützige GmbH hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Das Frankfurter Team ist für die Planung, Kommunikation und Koordination des Gesamtprojektes und die Weiterentwicklung des pädagogischen Rahmenkonzepts zuständig.
In acht Regionalbüros arbeitet Leuchtpol mit Bildungszentren und der ANU zusammen.
ANU Arbeitsgemeinschafts Natur- und Umweltbildung e.V.
Als Dachverband von rund 700 Umweltzentren und freien Anbietern sorgt die ANU für die Verbreitung und Weiterentwicklung der Umweltbildung. Im Projekt Leuchtpol kooperieren die Einrichtungen der ANU für die Umsetzung vor Ort.
Leuphana-Universität Lüneburg
Das Projekt wird vom Institut für integrative Studien (infis) der Universität wissenschaftlich begleitet.
E.ON AG
Die E.ON AG fördert das Projekt Leuchtpol finanziell.
Konzept und Ziele
Leuchtpol ist ein Bildungsprojekt für Erzieher:innen in Kindergärten. Den Erzieher:innen werden kostenlose Fortbildungen angeboten. Die neuen Kenntnisse können gemeinsam mit den Kindern in den Einrichtungen angewandt werden.
Leuchtpol möchte die Kinder unterstützen, spielerisch und bewusst Zugang zu ihrer Umwelt und insbesondere zum Phänomen „Ernergie“ zu finden
Die Kinder sollen eine Persönlichkeit entwickeln, mutig und fähig, das eigene Leben zu gestalten.
Entscheidung für Leuchtpol
Nach unserem Selbstverständnis hat eine Kita einen gesellschaftlichen Auftrag und eine Verantwortung. Als Menschen müssen wir uns einmischen und wir mischen uns ein. Bildung für nachhaltige Entwicklung kann helfen, diesem Auftrag gerecht zu werden.
„Es ist an der Zeit, dass wir in der Pädagogik das Thema Nachhaltigkeit anpacken.“
Wir sind ein offenes und neugieriges Team und wollen uns weiterentwickeln. Daher nehmen wir auch Fortbildungen in unterschiedlichen Bereichen wahr. Zwei Teammitglieder haben im vergangenen Jahr an Fortbildungen Nachhaltigkeit teilgenommen. Über diese Fortbildungen hat sich der Kontakt zu Leuchtpol ergeben.
Kooperationen mit anderen Menschen erweitern den eigenen Horizont. Wir wollen Wissen teilen und nutzen. Hieraus ergibt sich auch unser Interesse an der Zusammenarbeit mit der Universität.
Wir sind offen für Hospitationen und empfinden den kritischen Blick von außen als Bereicherung. Als kleine engagierte Einrichtung arbeiten wir am Limit und haben leider nur begrenzte Kapazitäten. Wir wollen ja auch noch unsere bisherige Arbeit mit den Praktikanten weiterführen.
Wir möchten unsere Arbeit weiter verbessern. Durch den Einsatz der Leuchtpol-Materialien, die Fortbildungen und den fachlichen Austausch erwarten wir Impulse für die eigene Arbeit und Positive Entwicklungen bei den Kindern.
Die Inhalte der Arbeit von Leuchtpol wurden auf einem Elternabend dargestellt. Nach unserer Einschätzung sind die Eltern offen für die Arbeit zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Wir glauben, dass die Zusammenarbeit mit Leuchtpol einen positiven Einfluss auf unsere Profilbildung hat.
Bei aller Begeisterung für die Arbeit von Leuchtpol, haben wir doch Probleme mit der Finanzierung der Arbeit durch die E.ON AG. Wir haben lange mit uns gerungen, bevor wir die Konsultationsvereinbarung unterzeichneten.
Ein Tag ohne Strom
Warum geht es beim Tag ohne Strom?
Der Wettbewerb "Ein Tag ohne Strom in der Kindertageseinrichtung" richtete sich bundesweit an Erzieher:innen von 3- bis 6-jährigen Kindern. Die Kita`s sollten ihre Einrichtung unter die Lupe nehmen und gemeinsam mit den Kindern einen Tag mit möglichst geringem Stromverbrauch organisieren.
Das haben wir an unserem Tag ohne Strom am 23.September 2010 gemacht:
- 08:00 Uhr
- Der Frühdienst öffnet die Kita und schaltet den Strom nicht ein. Die Eltern bringen die Kinder durch den Garten in die Einrichtung. Die Klingel hat keinen Strom und Klingelt nicht.
- 09:00 Uhr
- Frühstück, die Zutaten kommen aus unserem "Erdkühlschrank", heißes Wasser bereiten wir auf einem Gaskocher vor. Bis zum Mittagessen mahlen die Kinder Mehl und Kaffee. Sie bereiten den Teig für das Stockbrot aus dem genahlenen Mehl und machen Feuer. Andere Kinder experimentieren mit verschiedenen Materialien und Geräten.
- 12:00 Uhr
- Zum Mittagessen gibt es selbstgekochte Tomatensuppe, Stockbrot und von den Kindern vorbereitete Maiskolben. Als Feuerstellen dienen uns zwei Grill und eine Feuertonne. Heißes Wasser hat uns die Sonne über die Solarduschse und der Gaskocher geliefert.
- 13:00 Uhr
- Christiane und einige Kinder waschen das schmutzige Geschirr auf der Balustrade in der frischen Luft ab. Das heiße Abwaschwasser kommt wieder aus der Solardusche und dem Gaskocher.
Es werden Bücher aus der Bücherhalle gelesen und durchgeguckt. Wir haben eine Reihe von Büchern zum Thema Strom ausgeliehen.
Heute Nachmittag backen wir zwar kein Brot mehr, aber das Mehl mahlen macht auch so Spaß. Überhaupt ist heute alles so gemütlich, obwohl wir so viel arbeiten müssen.
Zum Verweilen lädt auch der kleine Tonofen ein. Hier können wir Apfelscheiben braten. Leckere Scheiben reizen einen zum Probieren.
Ach ja, heute gab es keinen Morgenkreis. Wir haben uns ja mit den Frauen von der Zeitung unterhalten.
Hm, habe ich noche eine Solarlampe oder knubbelld etwas anderes in der Hosentasche. Nein!
Ja natürlich will ich erzählen wie ich den Tag ohne Strom fand.
Und die Geschichte aus der Steinzeit, wo ich immer "son'n Quatsch" gerufen habe, wenn die Erzieher:innen Blödsinn erzählt haben, war lustig. Das Weiß doch jedes Kind, dass es früher keinen Kassettenrecorder gab.
Wir hatten die Presse zu diesem Tag eingeladen. Der Vormittag wurde dann auch von zwei Journalistinnen begleitet.
Unsere Vorbereitungen für den Tag
Wir haben zwei Wochen vor dem "Tag ohne Strom" ein Projekt zum Thema Elektrizität begonnen und unterschiedliche Aktionen im Kita-Alltag mit den Kindern entwickelt und durchgeführt. Hierbei haben wir Eltern und Freunde einbezogen
Die Literatur aus der Leuchtpolkiste haben wir für Experimente genutzt. Zusätzlich haben wir uns Bücher aus der Bücherhalle ausgeliehen.
Mit dem Tag ohne Strom haben wir folgende Ziele verfolgt
Bewußtsein zum Thema Energieressourcen in unserer Einrichtung entwickeln
Strom kennen lernen
Was ist Strom? - Wofür braucht man Strom? - Alternativen zu Strom kennen lernen. - Strom sparen.
Die Kinder forschen lassen
mit Strom aus Solarlampen, Schütteltaschenlampen, Feuersteinrädern, Leuchtbällen, Easyeletrospiel, Solarautos usw.
Die Kinder sollen für das Thema Strom sensibilisiert werden.
Den Kinder sollte daher gezeigt werden, wie präsent Strom in unserem Alltag ist. Welche Dinge ohne Strom nicht funktionieren und welche Alternativen es in diesen Fällen gibt.
So haben wir uns mit Energie und unserem eigenen Umgang mit ihr auseinander gesetzt
Wir haben uns gefragt, wie wir den durch Strom dominierten Alltag durch Alternativen ersetzen können. Wir haben daher eine Feuerkochstelle eingerichtet, Kerzen angezündet, einen Erdkühlschrank gebaut, Musik selber gespielt, abgewaschen, Brot gebacken, Mehl gemahlen und einen Kerzentoaster genutzt.
Wir haben die Energiequellen in der Kita gezeichnet, gezählt und dann gekennzeichnet.
Zum Thema Strom haben wir getöpfert und ein Strommuseum für die Eltern eingerichtet.
So haben wir die Verbindung zwichen Energie, Sonne und Erde hergestellt
Wir haben den selbstverständlich laufenden Kühlschrank durch ein Erdloch (Erdkühlschrank) ersetzt. Er kühlte für diesen Tag unsere Lebensmittel.
Wir haben mit den Kindern untersucht, wie die verschiedenen Solarbetriebenen Geräte funktionieren und was sie mit der Sonne zu tun haben.
Das war für die Kinder besonders spannend
- Holz hacken, Mehl mahlen, Essen selber kochen und Stockbrot backen.
- Der Erdkühlschrank im Garten.
- Zu untersuchen wie Solargeräte funktionieren.
- Sich mit dem Lasyelektrospiel zu beschäftigen.
- Morgens nicht zu klingel, sondern zu trommeln.
Nicht alles kam wie geplant
Die Erzieher hatten für diesen Tag einen anderen Plan zum Eintritt in die Kita, als die Kinder. Sie kamen aber noch nicht einmal dazu ihren Plan vorzutragen.
Die Eingangstür ist durch einen elektrischen Türöffner gesichert. Für die Kinder war daher von Anfang klar, durch die Tür kann am Tag ohne Strom keiner gehen. Die Menschen müssen den Eingang über den Garten nehmen. Dieser Eingang wird dann durch ein Kind gesichert, damit niemand ungesehen in die Einrichtung geht und statt einer Klingel, gibt es eine Trommel. Natürlich müssen diese Neuerungen durch Schilder bekannt gegeben werden.
Der Plan der Kinder war besser.
Hierzu ist noch eine Lösung offen:
Die Kinder kommen relativ schnell auf Lösungen und arbeiten in der Regel nicht Lösungsorientiert. Sie sind zufrieden mit ihren Entdeckungen.
Strommuseum
Zum Nachdenken hat uns die Fotovoltaik-Anlage gebracht
Wenn man am großen Spiegel (Fotovoltaik-Anlage) vorbei läuft, geht das Licht aus und wenn man weg ist, geht das Licht wieder an. Die Gedanken kreisen nun um Sonnenbatterie und Strombatterie. Was ist was und wie funktioniert es.
Wir wollen folgende Handlungsweisen ändern:
Wir wollen öfter Mehl mahlen und Brot backen. Wir stellen uns häufiger die Frage, ob wir das elektrische Licht jetzt benötigen oder nicht. Eltern beobachten diese Sensibilisierung ihrer Kinder jetzt auch zu Hause.
Lichtquellen (helle Beleuchtung) ausschalten, wenn diese nicht benötigt werden.
Wir möchten das Projekt zum Tag ohne Strom weiterführen und haben folgende Gedanken
- Bildung für nachhaltige Entwicklung soll in unserer Einrichtung stattfinden.
- Wie ist es in anderen Ländern?
- Wie sieht ein Kraftwerk aus?
Diese Erfahrungen waren für uns als Erzieher:innen bei der Vorbereitung und Durchführung des Tages ohne Strom besonders wertvoll:
Wir haben diesen Tag ohne Strom im Gesamtteam organisiert und durchgeführt. Die Elementar- und die Krippenkinder konnten ihre Erfahrungen gemeinsam machen. Durch gemeinsame Aktivitäten wie abwaschen, Mehl und Kaffee mahlen, Brot backen usw., wurde das Gemeinschaftsgefühl und somit die sozial Kopetenzen gefestigt und weiter gefördert. Hierbei haben uns die intensiven Gespräche in gemütlicher und stromloser Atmosphäe besonders gut gefallen.